Sind Sie Manager und möchten wissen, wie Sie Ihr Team an einem Montagmorgen anspornen können? Oder sind Sie selbst Mitarbeiter in einem Team und möchten sich genauer damit auseinandersetzen, was Ihnen in Ihrem Arbeitsumfeld wichtig ist oder wie Sie am besten mit anderen zusammenarbeiten können?
Unabhängig von Ihrer persönlichen Situation gilt, dass wir alle individuelle Eigenschaften und Vorlieben an unseren Arbeitsplatz mitbringen. Diese Unterschiede besser zu verstehen, kann ein großer Vorteil sein.
Beeinflusst werden unsere Werte von verschiedenen Faktoren, etwa unseren Vorerfahrungen, unseren Zielen und unserer Funktion im Unternehmen. Ein weiterer Aspekt, den wir auf keinen Fall unterschätzen sollten, ist unser Alter.
Tatsächlich! Viele Experten gehen davon aus, dass unser individueller Blick auf Arbeit und insbesondere die Art und Weise, wie wir uns dafür motivieren, generationsabhängig sind.
Für Unternehmen stellt dies eine Herausforderung dar, vor allem wenn man bedenkt, dass in vielen Büros bis zu fünf Generationen gemeinsam unter einem Dach arbeiten. In diesem Beitrag behandeln wir eine Reihe von motivationalen Unterschieden zwischen vier der am häufigsten vertretenen Generationen: Babyboomer, Generation X, Generation Y und Generation Z.
Aber zuerst ein paar Worte zu Stereotypen …
Mitarbeitermotivation ist Gegenstand zahlreicher Theorien, und nur allzu leicht sitzen wir dem Irrtum auf, es handle sich dabei um allgemeingültige Regeln. Wer zu einer bestimmten Generation gehört, passt exakt in die entsprechende Schublade. Richtig?
In Wirklichkeit wissen wir alle, dass das so nicht zutrifft. Die folgenden Informationen sind zwar das Ergebnis von Forschungsarbeiten, doch Sie sollten immer bedenken, dass es sich dabei um Verallgemeinerungen handelt. Sie basieren auf Statistiken, Umfragen und Expertenmeinungen und können daher nur bedingt als Orientierung dafür dienen, welche Wertvorstellungen und Überzeugungen individuelle Personen tatsächlich mitbringen.
Wenn Sie also zur Generation X gehören, sich aber eher mit den Millennials identifizieren, dann ist das absolut in Ordnung. Die hier angelegte Perspektive ist notwendigerweise undifferenziert, und individuelle Abweichungen sind vorprogrammiert.
Bevor Sie für sich selbst prüfen können, welche Generationenmerkmale Sie an sich wiedererkennen (und welche nicht!), müssen Sie ermitteln, zu welcher Gruppe Sie gehören. Dies sind die Altersgrenzen für die vier Generationen, um die es hier gehen soll:
- Babyboomer: zwischen 1946 und 1964 geboren
- Generation X: zwischen 1965 und 1980 geboren
- Generation Y (Millennials): zwischen 1981 und 1996 geboren
- Generation Z: zwischen 1997 und 2012 geboren
Bedenken Sie, dass die Grenzziehung zwischen den Generationen keine exakte Wissenschaft ist und je nach Studie und Quelle auch etwas variieren kann. Fürs Erste sollten Ihnen diese Zeitspannen allerdings ermöglichen, sich ungefähr einzuordnen.
Was motiviert Babyboomer?
Mitarbeitermotivation in einem Wort: Flexibilität
In Bezug auf Mitarbeitermotivation heißt es oft, die Generation mit dem größten Flexibilitätsbedarf seien die Millennials. In Wirklichkeit sind es jedoch die Babyboomer, die sich in dieser Hinsicht den größten Freiraum wünschen.
In einer Umfrage des Harvard Business Review gaben 87 Prozent der Babyboomer an, großen Wert auf Flexibilität am Arbeitsplatz zu legen. Der Grund liegt darin, dass sich diese Generation bereits ein Leben außerhalb des beruflichen Umfelds aufgebaut hat. In derselben Umfrage wurde ermittelt, dass 71 Prozent der Babyboomer im Alltag die Bedürfnisse von Angehörigen verschiedener Generationen miteinander vereinbaren müssen. Immerhin 55 Prozent setzen sich ehrenamtlich für Umwelt, Kultur, Bildung oder andere Anliegen ein.
Diese Umstände zwingen Arbeitgeber, Wege zu finden, um Angehörige der Babyboomer-Generation zu motivieren und länger an das Unternehmen zu binden.
Eine Studie des LIMRA Secure Retirement Institute kam zu dem Ergebnis, dass 92 Prozent der Arbeitgeber Maßnahmen setzen, um Mitarbeiter länger zu halten. Flexibilität ist ein wesentlicher Teil dieser Bindungsstrategie: Zwei Drittel der befragten Unternehmen gaben an, flexible Arbeitszeiten zu ermöglichen.
Was motiviert Generation X?
Mitarbeitermotivation in einem Wort: Autonomie
Viele Kinder dieser Generation sind als Schlüsselkinder aufgewachsen. Während beide Eltern arbeiteten, blieben sie nach Schulschluss in der Regel ohne Betreuung. Die Folge ist, dass viele von ihnen vergleichsweise unabhängig sind.
Angehörige der Generation X sind einfallsreich, selbstständig und fleißig. Wer ihre Motivation fördern möchte, sollte auf keinen Fall Mikromanagement betreiben, denn ein hohes Maß an Kontrolle wirkt auf sie wie Misstrauen – so, als würden ihre Fähigkeiten in Zweifel gezogen.
„Die Angehörigen der Generation X benötigen Autonomie und Freiheiten am Arbeitsplatz“, heißt es in einem Tagungsbeitrag des Project Management Institute. „Sie erwarten Gestaltungsspielraum und die Möglichkeit zu experimentieren, um ihre Arbeitsabläufe zu verbessern. Mikromanagement schreckt sie ab.“
Selbstverständlich ist den Angehörigen dieser Generation bewusst, dass Anweisungen bis zu einem gewissen Grad notwendig sind. Am stärksten motiviert es sie jedoch, wenn sie Freiheiten haben und ihnen das Vertrauen entgegengebracht wird, diese Anweisungen auf ihre individuelle Weise umzusetzen.
Was motiviert Millennials?
Mitarbeitermotivation in einem Wort: Entwicklung
Millennials werden oft als verwöhnt und faul bezeichnet – doch ihre tatsächlichen Ansprüche an ihren Arbeitsplatz widersprechen diesem Stereotyp ganz eindeutig.
Im Vergleich zu anderen Generationen zeichnen sich Millennials vor allem durch ihr Streben nach Wachstum und Entwicklungsmöglichkeiten aus. Berufliche Trainings- und Fortbildungsangebote würden Studien zufolge 86 Prozent der Millennials davon abhalten, ihre derzeitige Stellen aufzugeben – der Beweis dafür, dass ein Entwicklungsplan in der Liste Ihrer Motivationsideen auf keinen Fall fehlen sollte.
Millennials benötigen nicht nur Aufstiegsmöglichkeiten, sondern auch die Gewissheit, dass sie von ihrem Unternehmen aktiv in ihrer Entwicklung gefördert werden.
Im Rahmen der Gallup-Studie „How Millennials Want to Work and Live“ gaben 59 Prozent der befragten Millennials an, dass sie bei Bewerbungen äußerst großen Wert auf Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten legen. Unter Angehörigen der Generation X stimmten dieser Aussage nur 44 Prozent zu, unter Babyboomern 41 Prozent.
Eine weitere Erkenntnis dieser Studie: Nicht weniger als 87 Prozent der Millennials bezeichneten „berufliches Wachstum, Karrierechancen und Entwicklungsmöglichkeiten“ als wichtigen Aspekt bei der Jobwahl. Außerhalb der Millennial-Generation waren es nur 69 Prozent.
Was motiviert Generation Z?
Mitarbeitermotivation in einem Wort: Sinn
Bestimmt haben Sie schon oft inspirierende Zitate und Wortmeldungen über die Bedeutung von Selbstverwirklichung am Arbeitsplatz gelesen. Dieses Konzept ist besonders für die Generation Z von großer Bedeutung.
Angehörige dieser Generation haben ein ausgeprägtes Bewusstsein dafür, dass sie einen bedeutenden Teil ihres Lebens am Arbeitsplatz verbringen – und sie möchten diese Zeit mit etwas verbringen, was sie gerne tun. In einer Studie mit 235 Wirtschaftsstudenten nannten 64,7 Prozent der Befragten „Arbeit gefällt mir“ als ihren wichtigsten Motivationsfaktor am Arbeitsplatz – noch vor Aspekten wie Vergütung und Aufstiegsmöglichkeiten.
Wie also lässt sich sicherstellen, dass diese Mitarbeiter ihrer Tätigkeit mit Freude nachgehen? Am besten, indem man ihnen zeigt, dass ihre Arbeit einem höheren Zweck dient.
Angehörige von Generation Z sind nicht damit zufrieden, ihre Arbeitstage einfach nur abzusitzen, solange sie regelmäßig ihr Gehalt bekommen. Vielmehr legen sie Wert darauf, mit ihrer Arbeit etwas bewirken zu können. In einer umfangreichen Studie mit über 2000 Befragten kamen Forscher zu der Erkenntnis, dass diese Generation die erste ist, für die Sinn als oberstes Kriterium der Berufswahl gilt.
Eine Studie von Dell deckte zudem auf, dass 38 Prozent der Angehörigen von Generation Z für sozial oder ökologisch verantwortungsbewusste Unternehmen arbeiten möchten. 45 Prozent suchen am Arbeitsplatz einen Sinn, der über die bloße Bezahlung hinausgeht.
Mitarbeitermotivation ist individuell
Die Bedeutung der Mitarbeitermotivation kann kaum genug betont werden. Zu wissen, wie man als Manager das eigene Team am besten motiviert oder als Mitarbeiter erfolgreich mit verschiedenen Arbeitstypen zusammenarbeitet, kann jedoch eine Herausforderung sein – insbesondere angesichts der großen Unterschiede zwischen den Generationen.
Zusammenfassend hier noch einmal eine kurze (verallgemeinernde) Übersicht über die Faktoren, die die verschiedenen Generationen besonders stark motivieren:
- Mitarbeitermotivation für Babyboomer: Flexibilität
- Mitarbeitermotivation für Generation X: Autonomie
- Mitarbeitermotivation für Millennials: Entwicklung
- Mitarbeitermotivation für Generation Z: Sinn
Die Unterschiede sind deutlich, doch die gute Nachricht ist, dass wir alle viel mehr gemeinsam haben, als wir denken. Die meisten von uns legen Wert auf ein positives Arbeitsumfeld, ein kollegiales Team und Anerkennung für gute Leistung.
Die noch bessere Nachricht ist, dass die genannten Motivationsfaktoren in Wirklichkeit gar nicht im Widerspruch zueinander stehen. Letztendlich können wir alle von mehr Flexibilität, Autonomie, Entwicklungsmöglichkeiten und Sinn in unserem Beruf profitieren – der ultimative Beweis dafür, dass wir im Team tatsächlich besser sind als alleine.
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